Die flächendeckende Verbreitung emissionsarmer- und gesundheitsverträglicher Baustoffe im Innenraumbereich wie Dächer, Böden, Wände, Türen und Fenster, ist das erklärte Ziel der GEV. Mittlerweile ist die EC1-Kennzeichnung Teil vieler Ausschreibungen. (Bild: GEV)

Emicode-Gütesiegel wächst dynamisch

Das Vertrauen in das Emicode-Siegel wächst – und damit auch seine Bedeutung für Handel und Hersteller. Nach Mitteilung des Herausgebers – der Gemeinschaft emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V. (GEV) – nutzen derzeit 236 Hersteller das Qualitätszeichen auf über 14.000 lizenzierten Produkten. Die Unternehmen stammen dabei nicht nur aus allen europäischen Ländern, sondern auch aus den USA sowie China. Damit wächst die internationale Bedeutung des Emicode weltweit.

Immer mehr Verbraucher legen Wert auf schadstofffreie Böden und Wände für ihr Zuhause. Sie sind sogar bereit, mehr Geld dafür auszugeben. Auch die Zahl der Hersteller, die wohngesunde, also für das Bauen und Sanieren unbedenkliche Werkstoffe produzieren wollen, wächst kontinuierlich.

Dies zeigen auch die neuesten Statistiken der in Düsseldorf ansässigen GEV. Demnach nutzen derzeit 236 Hersteller das Emicode-Gütesiegel auf mehr als 14.000 Produkten, die somit emissionsarm oder sehr emissionsarm sind. Der Zuwachs im Jahr 2023 war so hoch wie nie zuvor. Auch die ersten Monate des laufenden Jahres zeigen ein enormes Interesse an der Lizensierung sowie der Mitgliedschaft in der Gemeinschaft, die die Kontrollen durchführt. Die Unternehmen kommen aus allen europäischen Ländern, den USA sowie China. Zum Vergleich: 1997, im Jahr ihrer Gründung, war die GEV mit gerade mal 51 Produkten gestartet.

Auch bei den Neuanmeldungen für die Emicode-Lizenz der GEV zeigen die Zahlen weiter nach oben. Allein im Jahr 2022 gab es 1.542 zu verzeichnen – so viele wie noch nie. Weitere 1.026 Neuanmeldungen kamen in 2023 hinzu, und das laufende Jahr verspricht einen erneuten Rekord. 

Das Vertrauen in das Gütesiegel ist also weiterhin steigend – und das schlägt sich sprichwörtlich auf dem Estrich nieder. So wurden allein in Deutschland bis 2023 etwa 475 Mio. m2 textile und elastische Bodenbeläge mit EC 1-zertifizierten (sehr emissionsarmen) Grundierungen, Spachtelmassen und Klebstoffen verlegt – Rissvergussharze, Unterlagensysteme und eine Menge weiterer Produkte nicht eingerechnet. Hinzu kommen Fugen- und Flächendichtstoffe, Mörtel, Fensterabdichtungssysteme und vieles mehr. Doch damit nicht genug: Von 1999 bis 2024 wurden in Deutschland aufgrund der Einführung des Emicode etwa 970.000 Tonnen lösemittelfreie Bauklebstoffe und Grundierungen produziert – ein Gewinn für die Umwelt.

Seit 1997 lizenziert die GEV umwelt- und gesundheitsverträgliche Baustoffe entsprechend den Emicode-Regularien. Dabei werden die VOC-Emissionen der Produkte gemessen und verschiedenen Emissionsklassen zugeordnet. Um ein Produkt für den Emicode lizenzieren zu können, müssen Hersteller das jeweilige Material von externen Laboren prüfen lassen. Hierbei werden die Kurz- sowie die Langzeitemissionen gemessen. Regelmäßige, unangemeldete Stichprobenkontrollen sichern langfristig Qualität und Glaubwürdigkeit.

Wachstum war aber nie Selbstzweck der GEV. Ziel der Organisation sei es vielmehr, dem Verbraucher möglichst viele emissionsarme Produkte für den Innenbereich anzubieten, um seine Gesundheit zu schützen, betont GEV-Vorstandsvorsitzender Stefan Neuberger. Dank einer verbesserten Messmethodik und nochmals strengeren Emissionsvorgaben liegt der TVOC-Wert bei Produkten, die als sehr emissionsarm zertifiziert sind, um das 100- bis 500-fache niedriger als vor 1997 und damit deutlich unter den heute gesetzlich zulässigen Höchstmengen. So gelten EC 1 und EC 1PLUS in Handwerkerkreisen als „das“ Qualitätssiegel für maximal emissionsarme Bauprodukte.

Mittlerweile fordert eine Vielzahl von Ausschreibungen die Verwendung von mindestens EC 1-gekennzeichneten Verlegewerkstoffen. Der Einsatz von EC1- oder EC1PLUS-zertifizierten Produkten wird inzwischen auch von mehreren Programmen zum nachhaltigen Bauen gefördert, z.B. von LEED, DGNB oder BREEAM. Dazu der Präsident des Verbands Deutscher Architekten, Dipl.-Ing. Gerhard Zach: „Der Emicode berät und sichert perfektes, nachhaltiges, grünes Bauen. Außerdem gibt er verlässliche Auskunft für die Baustoffe. Damit ist das Gütesiegel für jeden Planer ein unverzichtbares Instrument zur zukunftssicheren, normgerechten und rechtssicheren Planung.“

www.emicode.com

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