Ausstellung Zwischenwelten zeigt Füllermalerei

Axel Neumann ist Schauspieler und freier Künstler. Beide Berufe hat er sich im Selbststudium erarbeitet. (Bild: Axel und Patrizia Neumann)

Vom 26. April bis 30. Juni 2024 findet auf dem Gelände der Stiftung Schönholzer Heide in Berlin die Ausstellung Zwischenwelten statt. Zu erleben ist Füllermalerei des Berliner Künstlers Axel Neumann. 

Die hauptsächlich großformatigen Füllergemälde werden in einem vollständig abgedunkelten Raum mit Licht in Szene gesetzt, sodass Besucher die leuchtenden Farben und die mystische Aura der riesigen Farbwelten hautnah erleben und nachempfinden können.

Drei Wochen Dunkelheit und Stille, auf dieses Grenz-Szenario hat sich Axel Neumann im Alter von 26 Jahren eingelassen. Der Reizentzug löste eine Flut innerer Bilder aus, die sich wie Fotografien in sein Gedächtnis einbrannten. Unermüdlich überträgt er diese seitdem mit dem Patronenfüller und Acrylfarbe auf Papier.

Die Bilder von Axel Neumann lassen in Bewusstseinsräume hinter der sichtbaren Welt blicken. Ihre allgegenwärtige Harmonie erinnert an Formen aus der Natur, das Auge sieht Vertrautes, aber nicht wirklich Bekanntes. Axel Neumann portraitiert seine Dunkelheitserfahrung mit akribischer Genauigkeit. Ohne Vorzeichnung und Korrekturmöglichkeit reiht er zahllose Striche aneinander, keiner größer als 1-2 mm. So wachsen in monatelangen, sorgsamen Malprozessen fein verwobene Strukturen heran, die den Bildern eine schier greifbare Dreidimensionalität verleihen. Die Farben quellen aus rotierenden Strudeln hervor, drängen selbstbewusst nach Entfaltung und nehmen das ganze Papier in Besitz. Alles in seinen Bildern wächst, vibriert, pulsiert und lebt, während die Farben mit einer so immensen Leuchtkraft aus der Tiefe heraus glühen, als wären die Kunstwerke hinterleuchtet. Bis heute sind weit über 1000 Kunstwerke entstanden.

In vielen alten Kulturen bedeutet in die Dunkelheit zu gehen, sehen zu lernen. Die Dunkelheit erweitert unsere Wahrnehmungsgrenzen. Wir hören und fühlen mehr und wenn wir es nur lange genug aushalten, schaffen wir Raum für visuelle Erlebnisse. Moderne neurowissenschaftliche Forschungen bestätigen, dass der Entzug äußerer Reize oft innere Bilder auslöst. Besonders häufig wird die Passage durch einen rotierenden dunklen Raum beschrieben. Einer Reise durch einen Wirbel, die in einem strahlenden Licht im Zentrum des Visionsfeldes endet.

Yulia Ustinova aus Israel erforscht die Dunkelheitserfahrung im antiken Griechenland. In ihren Augen sind die mit dieser Erfahrung verbundenen Visionen und überwältigenden Empfindungen allgemeingültig. Sie scheinen zur Grundstruktur unserer menschlichen Natur zu gehören. Diese Zeitlosigkeit sieht sie in Axel Neumanns Kunst verkörpert und unterstützt die Ausstellung mit einem Textbeitrag. 

Axel Neumann möchte zur inneren Wahrnehmung anregen. Er lädt die Besucher ein, neugierig auf sich selbst zu sein und sich von der Wirkung seiner Farbwelten überraschen zu lassen. Seine Arbeiten tragen selten Titel, so kann jeder für sich selbst herausfinden, was die Motive ihm persönlich bedeuten.

Am liebsten ist es dem Künstler, wenn die Betrachter sich einfach treiben lassen und ihrer Vorstellungskraft anvertrauen. Die Fantasie gehört zu den wirkmächtigsten menschlichen Werkzeugen, sie ist Glücksreservoir und vielleicht sogar aktive Zukunftsgestalterin. Aber vor allen Dingen ist sie der Schlüssel zu unserem Innenleben. Und darum geht es Axel Neumann: Er möchte den Besuchern seiner Ausstellung ihr inneres Potenzial wieder bewusst machen. Denn für ihn ist nicht das Bild an der Wand das eigentliche Kunstwerk, sondern der Mensch, der es betrachtet.

Am Tag der Eröffnung, am 26. April um 19 Uhr, führt der Künstler gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Kuratorin Patrizia Neumann, in die Geschichte der Füllermalerei ein. Das Publikum erfährt auch bemerkenswertes Wissen über die Tradition der Dunkelheitserfahrung in der westlichen Zivilisation.

Das Künstlerpaar liebt es, Kunst in lockerer und authentischer Atmosphäre erlebbar zu machen. Immer freitags um 19 Uhr wiederholen sie ihre Präsentation und laden Besucher jeden Alters ein, die Welt der schönen Künste aus einer nahbaren Perspektive kennenzulernen. Es stehen nur begrenzte Plätze zur Verfügung, Anmeldung wird angeraten.

Seniorengruppen, Vereine, Familien mit Kindern ab 10 Jahren und Schulkassen können Führungen mit dem Künstlerpaar vereinbaren.

Axel und Patrizia Neumann danken der Firma Ritter Sport und der Stiftung Schönholzer Heide für die Unterstützung bei der Realisierung der Ausstellung.

Ausstellung Zwischenwelten zeigt Füllermalerei

Axel Neumann ist Schauspieler und freier Künstler. Beide Berufe hat er sich im Selbststudium erarbeitet. (Bild: Axel und Patrizia Neumann)

Vom 26. April bis 30. Juni 2024 findet auf dem Gelände der Stiftung Schönholzer Heide in Berlin die Ausstellung Zwischenwelten statt. Zu erleben ist Füllermalerei des Berliner Künstlers Axel Neumann. 

Die hauptsächlich großformatigen Füllergemälde werden in einem vollständig abgedunkelten Raum mit Licht in Szene gesetzt, sodass Besucher die leuchtenden Farben und die mystische Aura der riesigen Farbwelten hautnah erleben und nachempfinden können.

Drei Wochen Dunkelheit und Stille, auf dieses Grenz-Szenario hat sich Axel Neumann im Alter von 26 Jahren eingelassen. Der Reizentzug löste eine Flut innerer Bilder aus, die sich wie Fotografien in sein Gedächtnis einbrannten. Unermüdlich überträgt er diese seitdem mit dem Patronenfüller und Acrylfarbe auf Papier.

Die Bilder von Axel Neumann lassen in Bewusstseinsräume hinter der sichtbaren Welt blicken. Ihre allgegenwärtige Harmonie erinnert an Formen aus der Natur, das Auge sieht Vertrautes, aber nicht wirklich Bekanntes. Axel Neumann portraitiert seine Dunkelheitserfahrung mit akribischer Genauigkeit. Ohne Vorzeichnung und Korrekturmöglichkeit reiht er zahllose Striche aneinander, keiner größer als 1-2 mm. So wachsen in monatelangen, sorgsamen Malprozessen fein verwobene Strukturen heran, die den Bildern eine schier greifbare Dreidimensionalität verleihen. Die Farben quellen aus rotierenden Strudeln hervor, drängen selbstbewusst nach Entfaltung und nehmen das ganze Papier in Besitz. Alles in seinen Bildern wächst, vibriert, pulsiert und lebt, während die Farben mit einer so immensen Leuchtkraft aus der Tiefe heraus glühen, als wären die Kunstwerke hinterleuchtet. Bis heute sind weit über 1000 Kunstwerke entstanden.

In vielen alten Kulturen bedeutet in die Dunkelheit zu gehen, sehen zu lernen. Die Dunkelheit erweitert unsere Wahrnehmungsgrenzen. Wir hören und fühlen mehr und wenn wir es nur lange genug aushalten, schaffen wir Raum für visuelle Erlebnisse. Moderne neurowissenschaftliche Forschungen bestätigen, dass der Entzug äußerer Reize oft innere Bilder auslöst. Besonders häufig wird die Passage durch einen rotierenden dunklen Raum beschrieben. Einer Reise durch einen Wirbel, die in einem strahlenden Licht im Zentrum des Visionsfeldes endet.

Yulia Ustinova aus Israel erforscht die Dunkelheitserfahrung im antiken Griechenland. In ihren Augen sind die mit dieser Erfahrung verbundenen Visionen und überwältigenden Empfindungen allgemeingültig. Sie scheinen zur Grundstruktur unserer menschlichen Natur zu gehören. Diese Zeitlosigkeit sieht sie in Axel Neumanns Kunst verkörpert und unterstützt die Ausstellung mit einem Textbeitrag. 

Axel Neumann möchte zur inneren Wahrnehmung anregen. Er lädt die Besucher ein, neugierig auf sich selbst zu sein und sich von der Wirkung seiner Farbwelten überraschen zu lassen. Seine Arbeiten tragen selten Titel, so kann jeder für sich selbst herausfinden, was die Motive ihm persönlich bedeuten.

Am liebsten ist es dem Künstler, wenn die Betrachter sich einfach treiben lassen und ihrer Vorstellungskraft anvertrauen. Die Fantasie gehört zu den wirkmächtigsten menschlichen Werkzeugen, sie ist Glücksreservoir und vielleicht sogar aktive Zukunftsgestalterin. Aber vor allen Dingen ist sie der Schlüssel zu unserem Innenleben. Und darum geht es Axel Neumann: Er möchte den Besuchern seiner Ausstellung ihr inneres Potenzial wieder bewusst machen. Denn für ihn ist nicht das Bild an der Wand das eigentliche Kunstwerk, sondern der Mensch, der es betrachtet.

Am Tag der Eröffnung, am 26. April um 19 Uhr, führt der Künstler gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Kuratorin Patrizia Neumann, in die Geschichte der Füllermalerei ein. Das Publikum erfährt auch bemerkenswertes Wissen über die Tradition der Dunkelheitserfahrung in der westlichen Zivilisation.

Das Künstlerpaar liebt es, Kunst in lockerer und authentischer Atmosphäre erlebbar zu machen. Immer freitags um 19 Uhr wiederholen sie ihre Präsentation und laden Besucher jeden Alters ein, die Welt der schönen Künste aus einer nahbaren Perspektive kennenzulernen. Es stehen nur begrenzte Plätze zur Verfügung, Anmeldung wird angeraten.

Seniorengruppen, Vereine, Familien mit Kindern ab 10 Jahren und Schulkassen können Führungen mit dem Künstlerpaar vereinbaren.

Axel und Patrizia Neumann danken der Firma Ritter Sport und der Stiftung Schönholzer Heide für die Unterstützung bei der Realisierung der Ausstellung.