Jessica Jörges, Gewinnerin der „MALERStars – Influencer des Jahres“ gibt Einblicke in ihre aktuellen Projekte und erklärt, wie sie diese auf ihrem Social-Media-Kanal „buntezukunft“ präsentiert.
MALER: Jessica, kannst du uns ein wenig über dein aktuelles Baustellenprojekt erzählen? Welche Art von Malerarbeiten führst du dort durch?
Jessica Jörges: Da ich fast alle Baustellen plane und koordiniere, ist es nie nur eine, an der ich mitarbeite – aktuell bin ich in einem fugenlosen Badezimmer vor Ort. Hier sind wir in den letzten Zügen der Fertigstellung, im Anschluss wartet ein bisschen mehr Büroarbeitszeit auf mich, bis ein weiteres kleines Bad fertig getrocknet ist. Hier mussten wir aufgrund eines Wasserschadens erst eine Trocknungsfirma hinzuziehen, bevor wir den Aufbau starten konnten – meine Mitarbeiter sind in der Zeit mit Fensterlasurarbeiten und Wohnzimmerumgestaltung zugange. Wobei ein gerade abgeschlossenes Schlafzimmer auch sehr schön war.
MALER: Welche besonderen Herausforderungen oder interessanten Aspekte gibt es bei diesem Projekt?
Jörges: Fugenlose Bäder sind planungsintensiver als andere klassische Malerarbeiten. Es gibt mehr Detaillösungen, was Anschlüsse und Dichtigkeitsanforderungen angeht, weshalb dort mehr passieren kann – im Schadensfall – ähnlich wie bei WDVS. Diese Lösungen zu planen und mit den anderen Gewerken zusammenzubringen macht mir sehr viel Spaß wodurch super schöne Gestaltungen entstehen. Außerdem bewegen wir uns bei diesen kreativen Gestaltungen in einer höheren Preiskategorie, bei der die Anforderungen an die Optik sehr hoch sind. Also geht es vor allem um Perfektion in den letzten Lagen.
MALER: Welche Materialien und Techniken verwendest du bei diesem Projekt?
Jörges: Ich war in den Bädern für die Fugenlose Spachtelmasse und das Streichen der Decken im Anschluss zuständig – zuvor wurden die Bodenfläche und der Bereich der Dusche von einem anderen Betrieb gefliest.
Bei der Schlafzimmergestaltung haben wir wegen der Raumklimawirkung auf einen Kalkmarmorputz gesetzt, der unterschiedlich farblich gestaltet und unterschiedlich strukturiert wurde. Es kommt dabei immer auf unsere Kunden und deren individuellen Anforderungen und Wünsche an.
MALER: Wie dokumentierst du den Fortschritt? Machst du regelmäßig Fotos oder Videos?
Jörges: Es kommt immer auf das Projekt an – ich versuche, so viel wie möglich mitzunehmen, je nach Raum und Arbeit geht das mal besser und mal schlechter – in dem kleinen Gästebad war filmen nicht so gut möglich, weil ich mein Handy nicht optimal aufstellen konnte und der Winkel immer komisch war – also gibt es hier nur Fotos von den einzelnen Schritten.
In anderen Fällen möchte ich durch Fotos und Videos einen schönen Einblick geben. Ob normale Geschwindigkeit, Zeitraffer, mit gesprochener Stimme oder ohne entscheide ich immer spontan und abhängig von den Arbeiten.
Bei meinem letzten Schlafzimmerprojekt hatte ich Glück, denn mein Papa war vor Ort und hat ein paar schöne Detail- und Porträtaufnahmen von mir bei der Arbeit gemacht – das schaffe ich alleine natürlich nicht.
MALER: Wie nutzt du Social Media, um dein aktuelles Baustellenprojekt zu präsentieren?
Jörges: Ich zeige immer Ausschnitte aus meinem Arbeitsalltag – wie es gerade passt – es geht mir dabei hauptsächlich darum, Einblicke in unseren Beruf zu geben, um jungen Menschen zu zeigen, was wirklich hinter dem Beruf Maler und Lackierer steckt.
Gleichzeitig geht es mir auch darum, meinen Followern und auch meinen Kunden zu zeigen, wie so eine Baustelle abläuft – viele indirekte Faktoren (Sauberkeit, Umgang, Abläufe) kann man so schön zeigen und sie hinterlassen einen guten Eindruck.
MALER: Gibt es bestimmte Strategien oder Tipps, die du für andere Malerinnen und Maler hast, um ihre Arbeit effektiv auf Social Media zu zeigen?
Jörges: Authentisch zeigen, was man macht! Letztendlich muss jeder, der sich oder seine Firma in den sozialen Medien zeigen will, den für sich optimalen Weg finden. Ich habe mich für einen persönlichen Blog entschieden, in dem mir das Thema Ausbildung (erst meine eigene – jetzt von meinen Azubis) sehr am Herzen liegt, natürlich gehören auch meine Baustellen, meine Kunden und die tollen Projekte, die ich realisieren darf, dazu. Wenn man sich für einen Firmenkanal entscheidet, ist das genauso gut – wichtig ist die Frage: Was will ich mit meinem Kanal erreichen – möchte ich Mitarbeiter und Azubis gewinnen? Möchte ich meine Kunden inspirieren und begeistern? Möchte ich das Handwerk allgemein empowern und zeigen, dass es geil ist darin zu arbeiten? Möchte ich andere mit lustigen Videos unterhalten? Möchte ich Wissen vermitteln? Auch eine Kombination der Themen ist möglich, aber je nach Schwerpunkt sollte man Texte, Bilder und Videos gestalten.