Der Abwärtstrend bei der Gebäudedämmung mit Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) hat sich im vierten Quartal 2024 fortgesetzt, wenn auch gegenüber dem dritten Quartal leicht gebremst. Im Bereich Trockenmörtel steht für Oktober bis Dezember 2024 verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2023 wie schon in den ersten drei Quartalen ein zweistelliges Minus zu Buche. Tendenziell sehen Marktforscher auch für das laufende Jahr keine Trendwende, sondern allenfalls geringer ausfallende Rückgänge.
Zur Mitgliederversammlung am 11. April 2025 in Berlin hat der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) gemeinsam mit B+L Marktdaten (Bonn) die entsprechenden Marktstatistiken vorgelegt. Damit verbunden ist auch ein Ausblick ins laufende Jahr für beide Segmente.
Während es im ersten Quartal 2024 noch ein kleines Plus beim WDVS-Absatz von 1,7 % gab, kam es im zweiten Quartal zu einem Rückgang um 9,3 %. Der Negativtrend verstärkte sich im dritten Quartal mit -12,2 % und lag im vierten Quartal bei -9,8 %. In absoluten Zahlen bedeutet das einen Absatzrückgang auf rund 6,3 Mio. m² WDVS in Q4-2024. Nachdem der WDVS-Markt bereits im Jahr 2023 insgesamt um 15,3 % geschrumpft war, setzte sich der negative Trend bezogen auf das Gesamtjahr 2024 mit einem weiteren Rückgang um 8,2 % fort. In absoluten Zahlen bedeutet das einen historischen Absatztiefpunkt, der nunmehr bei rund 28 Mio. m² und damit deutlich unter der 30 Millionen-Marke liegt. B+L rechnen in ihrer WDVS-Absatzprognose für das Jahr 2025 noch einmal mit einem, wenn auch abgeschwächten, Rückgang von 3,4 % (Prognose Stand 02-2025).
Das Trockenmörtel-Jahr 2024 war geprägt von durchweg zweistelligen Rückgängen in allen vier Quartalen verglichen mit den Absatzzahlen in 2023. Nach -11,7 % (Q1), -15,2 % (Q2) und -15 % (Q3) lag der Wert im vierten Quartal bei -13,0 %. Bezogen auf das Gesamtjahr 2024 muss die Branche einen Rückgang von 14 % verkraften. In absoluten Zahlen verringerte sich damit der Absatz von 7,3 Mio. Kilotonnen (kt) in 2023 auf 6,2 Mio. kt im vergangenen Jahr. Für 2025 prognostizieren B+L einen deutlich abgeschwächten Rückgang von nurmehr 5 % auf 6,0 Mio. kt.
„Zentrale Ursache für den eklatanten Absatzrückgang ist nach wie vor und vor allem die Unsicherheit sehr vieler Investoren und privater Auftraggeber von Neubau- oder Modernisierungsmaßnahmen“, konstatiert Lars Jope, Hauptgeschäftsführer des VDPM. „Nach der Bundestagswahl muss die neue Bundesregierung die richtigen Weichen für eine Wiederbelebung der Bautätigkeit, der energetischen Modernisierung und für deutlich mehr Investitionsbereitschaft in die Baubranche stellen.“