Zehn Auszubildende des dritten Lehrjahres im Maler- und Lackiererhandwerk haben in diesem Jahr am Kurs zur kreativen Oberflächengestaltung und -veredelung teilgenommen. Im Njumii – das Bildungszentrum des Handwerks am Standort Pirna – absolvierten die jungen Frauen und Männer einen dreiwöchigen Kurs unter der Leitung von Malermeister Norbert Lamprecht.
Lamprecht stellte ihnen u. a. die Aufgabe, Teile eines Kaminzimmers kreativ mithilfe ihres Handwerks aufzuwerten. An passenden Arbeitskojen konnten die Teilnehmer sich ausprobieren. „Mit solchen Aufgabenstellungen geht es zum einen darum, den Auszubildenden realistische, d. h. im Arbeitsalltag angesiedelte, Projekte aufzuzeigen. Zum anderen auch darum, dass sie lernen unter Zeitdruck zu agieren, auch wenn vielleicht etwas mal nicht so klappt, wie gedacht“, so Lamprecht. Zudem konnten die Lehrlinge so die im Kurs gelernten Techniken anwenden, z. B. das Marmorieren, das Anbringen von Holzimitationen oder der Einsatz von Vergoldetechniken.
Kreativität und Ideenreichtum
Der Kurs zur kreativen Oberflächengestaltung und -veredelung von Njumii fand zum 28. Mal statt. Die Teilnahme ist Auszubildenden des dritten Lehrjahres im Maler- und Lackiererhandwerk vorbehalten, die mit Kreativität und Ideenreichtum ihr Handwerk auf eine besondere Art und Weise kennenlernen und ihr Know-how erweitern möchten.
Maurice Mörsberger nutzte die Gelegenheit. Der 18-jährige Dresdner wertete seine Kaminzimmer-Koje u. a. damit auf, dass er ein großes goldenes und geschwungenes M auf schwarzem Hintergrund platzierte. „Mit einer Marmortechnik habe ich die Wand bearbeitet, ein Laser half mir bei Erstellung des Buchstabens“, erklärte der Azubi im dritten Lehrjahr.
Mit Sandstein-Imitationen lenkte Cindy Schulz die Blicke auf ihren Kamin. Die 22-jährige Sebnitzerin ließ sich sowohl von der griechischen Antike als auch der Moderne inspirieren. Umrahmt von Säulen aus Sandsteinimitat ritzte sie auf zwei Putzebenen Olivenzweige und das Sternzeichen Waage in den Putz.
Die anderen Arbeiten der angehenden Maler waren nicht weniger kreativ. Tristan Bresan etwa brachte ein Damhirschgeweih für ein Jagdzimmer mit Kamin an, Zarah Dobin das beleuchtete Porträt eines Astronauten, Layla-Mae Hallmann die Buntglas-Illustration einer amerikanischen Motte und Amely Großer das alte Wappen ihrer Familie.
Im Rahmen der gemeinsamen Schau mit den Meister- und Gesellenstücken der Tischler werden am 28. und 29. Juni auch die Arbeiten der Maler in Njumii – das Veranstaltungszentrum in Dresden zu sehen sein.